Die Nutzung von Regenwasser (Regenwassernutzung)

Die Knappheit an Trinkwasser macht sich immer mehr bemerkbar – weltweit. Dies macht sich auch in den stetig steigenden (Ab-)Wassergebühren bemerkbar. Seit längerer Zeit machten sich daher einige Menschen darüber Gedanken, ob und wie sich Regenwasser nutzen lässt.

Wie funktioniert die Regenwassernutzung?

Viele denken, Regenwasser lässt sich nur in Regentonnen sammeln und zur Bewässerung des Gartens nutzen. Dem ist nicht so, denn es lässt sich auch als Brauchwasser im Haushalt integrieren. Sei es für die Toiletten, zum Putzen oder Wäschewaschen. Polypipe 2 RainwaterDies geschieht mithilfe einer Anlage zur Regenwassernutzung. In der Regel besteht die Anlage aus vier Komponenten: Einer Zisterne (Wasserauffangbehälter), einem Filter, dem Hauswasserwerk und dem Leitungsnetz. Der auf ein Dach niederschlagende Regen wird über den Filter in die Zisterne geleitet. Anhand einer Saugpumpe wird das gesammelte Regenwasser über das Leitungsnetz an die jeweilige Entnahmestelle befördert.

Ist ausreichend Platz vorhanden, kann die Zisterne im Haus integriert werden. Diese ist in der Regel aus Kunststoff. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Zisterne außerhalb des Hauses unterirdisch zu platzieren. Dort ist sie aus Kunststoff und Beton möglich. Damit die Zisterne nicht überlaufen kann, ist es ratsam diese an ein Kanal oder an eine Versickerungsmulde anzuschließen.

Für die Errichtung von Anlagen zur Regenwassernutzung sind die Bauordnungen der jeweiligen Bundesländer zu berücksichtigen. Ebenso DIN 1988. Hierbei handelt es sich um Technische Regeln, wonach die Anlage einen Sicherheitsabstand zu Trinkwasserleitungen einhalten soll.

Gebühren für Regenwasser

Seit 2010 wurde eine Gebühr für Regenwasser eingeführt. Damit ist die Niederschlagsmenge gemeint, die in das örtliche Kanalsystem abgeführt wird. Mit dem verabschiedeten Wasserhaushaltsgesetz (WHG) soll erreicht werden, dass sich kein Regenwasser mit Schmutzwasser in Kontakt kommt. Ein weiteres Ziel ist, den natürlichen Kreislauf des Regens durch Verdunstung und Versickerung wieder herzustellen. In Bebauungsplänen und Baugenehmigungen wird dies bereits berücksichtigt und fordern daher, auf einen Regenabfluss auf dem Grundstück zu verzichten.