Küchenbokashi mit EM – so macht man aus Küchenabfällen wertvolle Erde

Statt mit Küchenabfällen die Hausmülltonne zu verstopfen, kann man – wie es Japaner auch vormachen – einen hochwertigen Dünger aus den Abfällen herstellen. Die neue Art, es besser zu machen als auf einem Komposthaufen, heisst Küchenbokashi mit EM. Dabei werden Küchenabfälle und organische Stoffe in einem besonderen Bokashi-Eimer gesammelt, in welchem die Abfälle dann anaerob vergären. Spezielle effektive Mikroorganismen, „EM“ abgekürzt, werden zugesetzt, um Bokashi herzustellen. Während auf einem Komposthaufen unter Sauerstoff-Einfluss so etwas wie Erde hergestellt wird, erhält man aus dem Bokashi-Eimer unter Sauerstoff-Ausschluss Bokashi. Dieser gilt als wertvoll, weil er den Boden aktiviert.

Früher hat man organische Abfälle einfach auf den Kompost geschmissen. Aber es hat nicht jeder einen Garten mit Komposthaufen und zum anderen weist das Bokashi-Verfahren auch noch Vorteile auf.

Was sind die Vorteile von Bokashi im Vergleich zum früher üblichen Kompost?

Das Bokashi-Verfahren hat mehrere Vorteile. Nutzt man Küchenbokashi mit EM, so:

  • Entstehen keine faulenden oder stinkenden Gase.
  • Erhält man einen hochwertigen Dünger, der wertvolle Nährstoffe enthält.
  • Kann man mit Bokashi den Boden aktivieren, auf dem später gesundes Gemüse wächst, wofür man weder Kunstdünger noch chemische Pflanzenschutzmittel benötigt
  • Kann man den Bokashi-Eimer auch in Haushalten benutzen, die keinen eigenen Komposthaufen haben, sondern ggf. nur Balkon oder Terrasse (urban farming)
  • Organische Abfälle können in der eigenen Wohnung verwertet werden, man braucht dafür keinen Garten.

Wie lange brauchen die Küchenabfälle im Bokashi-Eimer, um zu Bokashi zu werden?

Wer die organischen Abfälle im Bokashi-Eimer sammelt und dort zerkleinert und gemischt einfüllt, bis der Eimer voll ist und immer wieder die helfenden Mikroorganismen (EM) einfüllt, bzw. den Vorgang mit Terra Preta Bokashi unterstützt, kann den vollkommen gefüllten Eimer rund einen Monat in Küche oder Bad stehen lassen und dann ist der Dünger fertig. Den bei der im Eimer stattfindenden Fermentation fällt auch  noch wertvoller Sickersaft an, den man als organischen Dünger  1:100 verdünnt mit Wasser an Topfpflanzen, Blumenkisten oder auch im heimischen Kräutertopf benutzen kann.

Praktischerweise hat man zwei Bokashi-Eimer: Während in einem Eimer der Bokashi reift, wird der zweite noch befüllt.

Wertvolle Bokashi-Erde nach einem Monat Fermentation

Warum streuen manche Leute Terra Preta Bokashi in den Eimer?

Unter Terra Preta Bokashi versteht man ein Gemisch aus Weizenkleie, Pflanzenkohle, Keramik Pulver und Zuckerrohrmelasse, welches den nachhaltigen Humusaufbau sinnvoll unterstützt. Das material wird während der Fermentation mit effektiven Mikroorganismen (EM) besiedelt und unterstützt so den Fermentationsprozess im Bokashi-Eimer. Das Verfahren hat man sich in Japan abgeschaut. Das selbst hergestellte Bokashi mit Terra Preta kann man anschliessend in die Erde von Pflanzentöpfen einarbeiten. Erfahrene Gärtner legen sogenannte Bokashi-Depots zwischen den Pflanzen in der Erde an und vermeiden den direkten Kontakt von Bokashi mit Pflanzenwurzeln, weil Bokashi zu Beginn einen hohen Säuregrad hat.

Küchenbokashi mit EM als Grundlage in Blumentöpfen

Wer die Erde in Blumentöpfen mit Bokashi aus dem Bokashi-Eimer aufwerten will, füllt zunächst 1/5 des Topfes mit Erde, um dann ein weiteres Fünftel mit Küchenbokashi mit EM aufzufüllen. Darauf kommt etwas Schafwolle (optional), auch ca. 1/5 des Topfes befüllend und anschliessend den Topf mit Erde aufzufüllen. Die Mikroorganismen im Bokashi werden auch die Schafwolle im Laufe der Zeit zu wertvollen Nährstoffen umwandeln. Wer es ausprobiert, wird feststellen, dass in so befüllten Pflanzentöpfen besonders schöne und prächtige gesunde Pflanzen heranwachsen: Ob Blumen oder Gartengemüse: Eine Mischung aus Bokashi und Erde ist optimal für gesundes Wachstum.